René Guénon
– Leopold Ziegler
Ziegler hat
als erster im deutschen Sprachraum Guénons Werk begrüßt und vorgestellt
(siehe S. 1). Im gedruckt vorliegenden Werk Guénons ist Ziegler niemals
erwähnt. Franz Vonessen entdeckte im Leopold-Ziegler-Archiv der Badischen
Landesbibliothek Karlsruhe vier Briefe Guénons an Ziegler und stellte dem
Verfasser liebenswürdigerweise Kopien zur Verfügung.
Die Briefe
stammen vom 26. März und 10. Juli 1932 und vom 8. September und 4.
November 1934. Offensichtlich ging die Initiative zur Korrespondenz von
Ziegler aus. In seinem Brief vom 26. März 1932 bekundet Guénon seine
Freude über einen Brief Zieglers und dankt ihm im vorhinein: „... für
alles, was Sie tun könnten, um mein Werk in Deutschland bekannt zu
machen.“ 78) Guénon knüpft daran an, daß André Préau Ziegler
mit seinem Werk in Kontakt gebracht habe. 79)
Am 10. Juli
1932 schreibt Guénon über ein offensichtlich von Ziegler geäußertes
Projekt einer Übersetzung von Werken Guénons ins Deutsche und ihre
Publikation in Deutschland. Nationalsozialismus, Krieg und Schwierigkeiten
der ersten Nachkriegsjahre verschoben die auch nur teilweise
Verwirklichung dieses Vorhabens bis 1950: in diesem Jahr erschien „Die
Krisis der Neuzeit“ (La Crise du Monde moderne), 1956 „Der König der Welt“
(Le Roi du Monde). 80)
Am 8.
September 1934 dankt Guénon sehr verbindlich für das Manuskript von
Zieglers Artikel über ihn und für Zieglers großes Interesse an seiner
Arbeit (siehe Anm. 1) und bestätigt ihm die Übereinstimmung in vielen
Punkten. 81)
Am 4.
November 1934 bestätigt Guénon erfreut den Erhalt der Nummer der
„Deutschen Rundschau“, die obengenannten Artikel enthält.82) Er
wünscht Ziegler, dieser möge bald die Arbeit, von der er ihm geschrieben
hatte, – offensichtlich „Überlieferung“ – vollenden: „... eine Arbeit,
deren Interesse und Zweckmäßigkeit offensichtlich sind. Sicherlich geht
sie in eine mit meinen eigenen Werken übereinstimmende Richtung und ich
sehe immer mehr, daß wir in allen wichtigen Angelegenheiten einer Meinung
sind; ...“ 83) Guénon begrüßt dies um so mehr, als eine solche
Übereinstimmung immer seltener wird. „Am schlimmsten ... ist der Mangel an
jeder Fähigkeit der wahren Einsicht bei unseren Zeitgenossen.“ 84)
Zieglers
spätere Stellungnahmen zu Guénon drücken eine unverändert hohe
Wertschätzung aus (siehe seinen auf S. 1 zitierten Artikel anläßlich von
Guénons Ableben) - in seinem Spätwerk kommt allerdings ein größerer
Abstand in bezug auf ein Grundproblem zum Ausdruck.
In
„Überlieferung“ führt Ziegler sieben Titel Guénons an (insgesamt waren bis
zu diesem Zeitpunkt zehn Bücher Guénons erschienen), die er „... in
vielerlei Hinsicht als epochal bewertet sehen möchte“ 85) und
nennt Guénon: „...einen Franzosen, der vielleicht mehr als jeder andere
Zeitgenosse befugt ist, über Tradition und Traditionalismus mitzureden.“
86) Im gleichen Werk stimmt Ziegler offensichtlich Guénons
Ansicht über den Vedânta in der Auslegung Shankaras zu, 87)
während später gerade diesbezüglich eine Differenz aufbrach. In
„Menschwerdung“ schreibt Ziegler von den: „... Vedânta-Sûtras des Meisters
Shankara und ihrer weltlos starren Metaphysik ...“, stellt ihnen die
„...streng widersätzliche Auslegung des Vedânta in Gestalt der
Ishvara-Theologie eines Râmânuja ...“ gegenüber und merkt kritisch an:
„Selbst Guénon gewahrt die sozusagen „erbreine“ Linie der all-vedischen
Überlieferung fast ausschließlich in der métaphysique pure Shankaras...“
88) Die letzte mir bekannte Stellungnahme zu dieser Frage
erfolgte im Brief an Walter Heinrich vom 1. April 1957, in welchem Ziegler
schreibt: „Kein Wort von Schelling war darum mir jetzt wieder gleich sehr
aus dem Herzen gesprochen wie das von der „verrückten Unifikationstheorie“
oder ... „Identifikationsfanatismus“, bis zur Mono-Manie gesteigert. Nur
weil ich hier versagte, mich selbst wahrscheinlich versagen mußte, konnte
mir Otto (gemeint ist Rudolf Otto. D. Verf.) zum wohltätigen Gegenspieler
Guénons werden, Ramanuja zum Gegenspieler des Shankara.“ 89)
Über die
gemeinsame Nennung mit Rudolf Otto wäre Guénon (bei seiner habituellen
Geringschätzung der akademischen Religionswissenschaft) vermutlich nicht
erbaut gewesen, die Entgegensetzung Shankara – Ramanuja hätte er als
Mißverständnis bezeichnet: die Sicht Shankaras schließt die Sicht
Ramanujas ein wie die Gottheit (Brahma) den Gott der Manifestation (Ishwara).
Zu einem
Vergleich hinsichtlich des gesamten Werkes zwischen Guénon und Ziegler bin
ich wegen meiner unvollständigen Kenntnis Zieglers nicht berechtigt, ich
kann nur einige Beobachtungen beisteuern: die Übereinstimmung im
Grundsätzlichen, die beide immer wieder betonen, ist ohne Zweifel
vorhanden und damit auch Übereinstimmung in vielen Einzelfragen.
Unterschiede
sind im Selbstverständnis: Ziegler verstand sich als Deutscher und
Europäer, Guénon als Orientale – er erhielt 1938 auf Grund seines
dringenden Insistierens die ägyptische Staatsbürgerschaft. Dieser
Unterschied drückte sich schon im Bildungsweg aus: Guénons weitreichender
und profunder Kenntnis der indischen, islamischen (auf diesen beiden
Gebieten war er, wie wir gesehen haben, für Ziegler eine Autorität),
chinesischen und jüdisch-kabbalistischen Traditionen (unterstützt durch
geradezu unglaubliche Sprachkenntnisse) entsprechen einige Lücken die
europäische Tradition betreffend. So kommt z.B. Eckhart, den Ananda
Coomaraswamay, ein angloindischer Traditionalist, als den
vedantistischsten christlichen Denker bezeichnet, im Werk Guénons nur
dreimal vor. 90) Der neuzeitliche Philosoph, mit dem sich
Guénon am meisten beschäftigte, ist sein Mathematiker-Kollege Leibniz, dem
er auch über die Rosenkreuzer eine Art von virtueller Initiation
zuerkannte, von den für Ziegler bedeutenden Denkern des Deutschen
Idealismus wird Hegel nur einmal, Schelling gar nicht erwähnt.
Einig waren
sich Guénon und Ziegler in der außerordentlichen Wertschätzung für Jakob
Böhme, den Guénon als Initiaten ohne Vermittlung durch eine initiatische
Organisation bezeichnete.
Es würde
weit über den Rahmen einer Einführung in die Lehre Guénons hinausgehen,
über deren Wirkungsgeschichte zu referieren, ich will nur am Schluß die
mir sehr charakteristisch scheinende Stellungnahme eines ehemaligen
Schülers wiedergeben, der später in Indien blieb und Guénons Auslegung
des Vedânta in vielem kritisierte: „Ich danke Guénon das Wissen, daß ich
und das Prinzip des Universums eins sind und daß diese wesensmäßige
Einheit verwirklicht werden kann.“ 91)
Anmerkungen
1)
Leopold Ziegler, „René Guénon“ in: Deutsche Rundschau, Bd. CCXL,
Juli-August-September 1934, S. 175.
2)
Leopold Ziegler, „Vorwort“ in: René Guénon, Der König der Welt (Le Roi du
Monde), ins Deutsche übersetzt von Ursula von Mangoldt, Freiburg i. Br.
1987, S. 7.
3)
„René Guénon“, Hrsg. Jean-Pierre Laurant, L’Herne, Paris 1985,
S. 207
ff.
4)
René Guénon, La Métaphysique Orientale, Paris,
1993.
5)
„... Car, en
vérité, la métaphysique pure, étant par essence en dehors et au delà de
toutes les formes et de toutes les contingences, n'est ni orientale ni
occidentale, elle est universelle“. Ebd. S. 5.
6) „... Parce que
c'est en effet la connaissance par excellence, la seule qui soit
absolument digne de ce nom, ...“ Ebd. S. 8.
7) „... Tant qu'on
ne dépasse pas la nature, c'est-à-dire le monde manifesté dans toute son
extension ... on est encore dans le domaine de la physique; ce qui est
métaphysique, c'est ... ce qui est au-dessus de la nature, c'est donc
proprement le „surnaturel“.“ Ebd. S. 9.
8) „Non, car
définir, c'est toujours limiter, et ce dont il s’agit est, en soi,
véritablement et absolument illimité, donc ne saurait se laisser enfermer
dans aucune formule ni dans aucun système. ... quand Aristote envisageait
la métaphysique comme la connaissance de l'être en tant qu'être, il
l’identifiait à l’ontologie, c'est-à-dire qu'il prenait la partie pour le
tout. Pour la métaphysique orientale, l'être pur n'est pas le premier ni
le plus universel des principes, car il est déjà une détermination; il
faut donc aller au delà de l'être, et c'est même là ce qui importe le
plus... il ne s'agit pas d'opérer des „abstractions“ quelconques, mais de
prendre une connaissance directe de la vérité telle qu'elle est. La
science est la connaissance rationnelle, discursive, toujours indirecte,
une connaissance par reflet; la métaphysique est la connaissance
supra-rationnelle, intuitive et immédiate. Cette intuition intellectuelle
pure, sans laquelle il n'y a pas de métaphysique vraie, ne doit d'ailleurs
aucunement être assimilée à l'intuition dont parlent certains philosophes
contemporains, car celle-ci est, au contraire, infra-rationelle. Il y a
une intuition intellectuelle et une intuition sensible; l'une est au delà
de la raison, mais l'autre est en déca; cette dernière ne peut saisir que
le monde du changement et du devenir, c'est-à-dire la nature, ou plutôt
une infime partie de la nature. Le domaine de l'intuition intellectuelle,
au contraire, c'est le domaine des principes éternels et immuables, c'est
le domaine métaphysique“. Ebd. S. 10-11.
9)
„... Il
n’importe pas moins d’éviter toute apparence de „systématisation“,
c’est-à-dire de limitation incompatible avec la nature même de la doctrine
métaphysique, ...“ Les États Multiples de l’Être, Paris 1984,
S. 11.
10) Vgl.
Ebd. S. 13 ff., und dt. Übersetzung: Stufen des Seins, Freiburg i. Br.
1987, S. 11 ff.
11)
„L’infini est ... ce qui n’a pas de limites; et, pour garder à ce terme
son sens-propre, il faut en réserver rigoureusement l’emploi à la
désignation de ce qui n’a absolument aucune limite, à l’exclusion de tout
ce qui est seulement soustrait à certaines limitations particulières, tout
en demeurant soumis à d’autres limitations en vertu de sa nature même ...
cet indéfini, procédant du fini dont il n’est qu’une extension ou un
développement, et étant par suite toujours réductible au fini, n’a aucune
commune mesure avec le véritable Infini. ... L’Infini ... ne peut admettre
aucune restriction, ce qui suppose qu’il est absolument inconditionné et
indéterminé, car toute détermination ... est forcément une limitation,
...“ Les États Multiples ..., S. 13-15.
12) „... La négation
d’une limite est proprement la négation d’une négation, c’est-à-dire,
logiquement et même mathématiquement, une affirmation ... cette idée de
l’Infini, qui est ainsi la plus affirmative de toutes, ... ne s’exprime
par un terme de forme négative qu’en raison même de son indétermination
absolue.“ Ebd. S. 15.
13) „Puisque l’Infini
est véritablement „sans parties“, il ne saurait, ... être question non
plus d’une multiplicité d’aspects existant réellement et „distinctivement“
en lui; c’est nous qui, à vrai dire, concevons l’Infini sous tel ou tel
aspect, parce qu’il ne nous est pas possible de faire autrement ...“, Ebd.
S. 17.
14) „... l’Être, en
tant que principe de la manifestation, comprend bien en effet toutes les
possibilités de manifestation, mais seulement en tant qu’elles se
manifestent. En dehors de l’Être, il y a ... toutes les possibilités de
non-manifestation, avec les possibilités de manifestation elles-mêmes en
tant qu’elles sont à l’état non-manifesté ... Pour désigner ce qui est
ainsi en dehors et au delà de l’Être, nous sommes obligé, à défaut de tout
autre terme, de l’appeler Non-Être ... le Non-Être, loin d’être le
„néant“, serait exactement tout le contraire, si toutefois le „ néant“
pouvait avoir un contraire, ...“ Ebd. S. 25, S. 31. Vgl. Stufen des Seins,
S. 19-23.
15)
Vgl. Les
États Multiples ..., S. 26 und „ Stufen des Seins “ , S. 19-20.
16) „... Une
application au point de vue théologique; bien que ce dernier se maintienne
ordinairement dans les limites de l’Être, certains reconnaissent que la
„théologie négative“ est seule rigoureuse, c’est-à-dire qu’il n’y a que
les attributs de forme négative qui conviennent véritablement à Dieu. -
Cf. St. Denys l’Aréopagite, Traité de la Théologie Mystique ...“ L’Homme
et son Devenir selon le Vêdânta, Paris 1986, S. 125-126, Anm. 3.
17) „L’intellect
transcendent, pour saisir directement les principes universels, doit être
lui-même d’ordre universel; ce n’est plus une faculté individuelle.“ La
Métaphysique Orientale, a.a.O. S. 11.
18) „La raison est une
faculté proprement et spécifiquement humaine; mais ce qui est au delà de
la raison est véritablement „non-humain“; c'est ce qui rend possible la
connaissance métaphysique, et celle-ci ... n'est pas une connaissance
humaine. En d'autres termes, ce n'est pas en tant qu'homme que l'homme
peut y parvenir; mais c'est en tant que cet être, qui est humain dans un
de ses états, est en même temps autre chose et plus qu'un être humain.“
Ebd. S. 11.
19) „Il est presque
superflu d’insister sur le peu de place qu’occupe le „moi“ individuel dans
la totalité de l’être ... Parmi les états de manifestation, il en est
certains, autre que l’individualité humaine, qui peuvent être également
des états individuels ... tandis que d’autres sont des états
non-individuels ... Quant aux états de non-manifestation, il est évident
que, n’étant pas soumis à la forme, non plus qu’à aucune autre condition
d’un monde quelconque d’existence manifestée, ils sont essentiellement
extra-individuels; nous pouvons dire qu’ils constituent ce qu’il y a de
vraiment universel en chaque être, donc ce par quoi tout être se
rattache, en tout ce qu’il est, à son principe métaphysique et
transcendant.“ Les États Multiples ..., a.a.O. S. 34-35.
20) Vgl.: „...l’être
humain, nous avons considéré surtout l’extension de la possibilité
individuelle, qui seule constitue d’ailleurs l’état proprement humain;
mais l’être qui possède cet état possède aussi, au moins virtuellement,
tous les autres états, ...“ Ebd. S. 67.
21) „... Les états
dont il s’agit sont incomparablement plus différents de l’état humain
qu’aucun philosophe de l’Occident moderne n’a jamais pu le concevoir ...
que nous devons d’ailleurs regarder comme réalisables pour l’être à partir
de l’état humain, et cela même au cours de son existence corporelle et
terrestre.“ Ebd. S. 78-79.
22) „... L'individu ne
représente en réalité qu'une manifestation transitoire et contingente de
l'être véritable; il n'est qu'un état spécial parmi une multitude
indéfinie d'autres états du même être; et cet être est, en soi, absolument
indépendant de toutes ses manifestations ... Telle est la distinction
fondamentale du „Soi“ et du „moi“, de la personnalité et de
l'individualité.“ La Métaphysique Orientale ..., a.a.O. S. 12.
23)
„Le „Soi“
est le principe transcendant et permanent ... Le „Soi“, en tant que tel,
n’est jamais individualisé ... Le „Soi“ est ainsi le principe par lequel
existent, chacun dans son domaine propre, tous les états de l’être; ...
mais ce „Soi“ lui-même n’est que par soi, n’ayant et ne pouvant avoir,
dans l’unité totale et indivisible de sa nature intime, aucun principe qui
lui soit extérieur.“ L’Homme et son Devenir ..., a.a.O.
S. 31-32.
24)
„... L'individualité . . . est reliée à la personnalité, au centre
principiel de l'être, par cet intellect transcendant dont il vient d'être
question.“ La Métaphysique Orientale ..., a.a.O. S. 12.
25) „La connaissance
théorique ... n'est qu'une préparation, d'ailleurs indispensable, de la
véritable connaissance.“ Ebd. S. 13.
26) „Cette affirmation
de l'identification par la connaissance, c’est le principe même de la
réalisation métaphysique.“ Ebd. S. 13.
27) „Ce dont il s’agit
... c'est de connaître ce qui est, et de connaître de telle façon qu'on
est soi-même, réellement et effectivement, tout ce que l'on connaît.“ Ebd.
S. 14.
28) „... La prise de
conscience de ce qui est, d'une façon permanente et immuable, en dehors de
toute succession temporelle ou autre, car tous les états de l'être,
envisagés dans leur principe, sont en parfaite simultanéité dans l’éternel
présent.“ Ebd. S. 15.
29) „... Le seul moyen
d’obtenir la Délivrance complète et finale ... Nous devons insister
particulièrement, ... sur cette réalisation de l’être par la connaissance,
car elle est tout à fait étrangère aux conceptions occidentales modernes,
... il ne peut pas y avoir de métaphysique véritable pour quiconque ne
comprend pas vraiment que l’être se réalise par la connaissance, et qu’il
ne peut se réaliser que de cette façon.“ Les États Multiples ..., a.a.O.
S. 89. Vgl. Stufen des Seins, a.a.O. S. 64.
30) „La première ...
consiste dans une extension indéfinie de cette individualité, dont la
modalité corporelle, la seule qui soit développée chez l'homme ordinaire,
ne représente qu'une portion très minime.“ La Métaphysique Orientale ...,
a.a.O. S. 17.
31) „Il possède
consciemment une faculté qui est inconnue à l'homme ordinaire et que l'on
peut appeler le „sens de l'éternité“.“ Ebd. S. 18.
32) „... car celui qui
ne peut sortir du point de vue de la succession temporelle et envisager
toutes choses en mode simultané est incapable de la moindre conception de
l’ordre métaphysique.“ Ebd. S 18.
33) „Pourtant, si
élevés que soient ces états par rapport à l'état humain, ... leur
possession ... ne doit pas être confondu avec le but dernier de la
réalisation métaphysique ... l'état absolument inconditionné, affranchi de
toute limitation ... L'obtention de cet état, c'est ce que la doctrine
hindoue appelle la „Délivrance“...“ Ebd. S. 19-20.
34) „... bien loin
d'être une sorte d'anéantissement ... cet état final est au contraire
l'absolue plénitude, la réalité suprême vis-à-vis de laquelle tout le
reste n'est qu'illusion.“ Ebd. S. 20.
35) „La connaissance
métaphysique, et la réalisation qu'elle implique ... sont donc possibles
partout et toujours, en principe tout au moins.“ Ebd. S. 24.
36) „Il peut y avoir
des conditions particulièrement défavorables, comme celles qu'offre le
monde occidental moderne, si défavorables qu'un tel travail y est à peu
près impossible, ...“ Ebd. S. 24.
37) „... les
civilisations que nous appelons traditionnelles sont organisées de telle
façon qu'on peut y rencontrer une aide efficace, qui sans doute n'est pas
rigoureusement indispensable, pas plus que tout ce qui est extérieur, mais
sans laquelle il est cependant bien difficile d'obtenir des résultats
effectifs.“ Ebd. S. 24.
38) „Ce symbolisme ...
est donc ... la langue métaphysique par excellence.“ Introduction Générale
à l’Étude des Doctrines Hindoues, Paris 1987, S. 108.
39) „D’une façon
générale, la forme du langage est analytique, „discursive“ comme la raison
humaine ... le symbolisme ... est essentiellement synthétique ...
„intuitif“ ... ce qui le rend plus apte que le langage à servir de point
d’appui à „l’intuition intellectuelle“, ... “ „Le Verbe et le Symbole“
in: Symboles de la Science Sacrée, Paris 1988, S. 16.
40) „... qui ouvre des
possibilités de conception véritablement illimitées, tandis-que ... le
langage aux significations plus définies et plus arrêtées, pose toujours à
l’entendement des bornes plus ou moins étroits ... C'est ainsi que les
vérités les plus hautes, qui ne seraient aucunement communicables ou
transmissibles par tout autre moyen, le deviennent jusqu'à un certain
point lorsqu'elles sont ... incorporées dans des symboles qui les
dissimuleront sans doute pour beaucoup, mais qui les manifesteront dans
tout leur éclat aux yeux de ceux qui savent voir.“ Ebd. S. 16.
41) Vgl. Aperçus sur
l’Initiation, Paris 1986, S. 132.
42) „... la nature
entière peut être prise comme un symbole de la réalité surnaturelle. ...
L'inférieur peut symboliser le supérieur, mais l'inverse est impossible.“
Symboles de la Science Sacrée ... a.a.O. S. 18.
43) Vgl. Le Symbolisme
de la Croix, Paris 1984, S. 25; dt. Übers.: Die Symbolik des Kreuzes,
Freiburg i. Br. 1987, S. 21.
44) Vgl. Le Symbolisme
..., S. 20; Die Symbolik ..., S. 17-18.
45) Vgl. Le Symbolisme
..., S. 25-26; Die Symbolik ..., S. 21.
46) „... d’une part,
le plan de l’équateur et l’axe qui, joignant les pôles, est
perpendiculaire à ce plan; ce sont, d’autre part, les deux lignes joignant
respectivement les deux points solsticiaux et les deux points équinoxiaux;
nous avons ainsi ce qu’on peut appeler, dans le premier cas, la croix
verticale, et, dans le second, la croix horizontale. L’ensemble de ces
deux croix, qui ont le même centre, forme la croix à trois dimensions,
dont les branches sont orientées suivant les six directions de l’espace.“
Le Symbolisme ..., S. 30. Vgl. Die Symbolik ..., S. 24.
47) Vgl. Le Roi du
Monde, Paris 1988, S. 62-63, Anm. 3; Der König der Welt, Freiburg i.Br.
1987, S. 105-106, Anm. 116; Le Symbolisme ..., S. 30; Die Symbolik ..., S.
24.
48) Vgl. Formes
Traditionelles et Cycles cosmiques, Paris 1970, S. 15-24.
49) Vgl. Le Symbolisme
... S. 20, Anm. 3; Die Symbolik ..., S. 140, Anm. 10.
50) „Clément
d’Alexandrie dit que de Dieu, „Coeur de l’Univers“, partent les étendues
indéfinies qui se dirigent, l’une en haut, l’autre en bas, celle-ci à
droite, celle-là à gauche, l’une en avant et l’autre en arrière; dirigeant
son regard vers ces six étendues comme vers un nombre toujours égal, il
achève le monde; il est le commencement et la fin (l’alpha et l’ôméga); en
lui s’achèvent les six phases du temps, et c’est de lui qu’elles reçoivent
leur extension indéfinie; c’est là le secret du nombre 7.“ P. Vuilliaud,
La Kabbale juive, t. 1er, pp. 215-216 zitiert in: Le Symbolisme
..., S. 30-31. Vgl. Die Symbolik ..., S. 24.
51) „Ce système est
formé de trois axes, l’un vertical et les deux autres horizontaux, qui
sont trois diamètres rectangulaires d’une sphère indéfinie, et qui ...
peuvent être regardés comme orientés vers les six points cardinaux.“ Le
Symbolisme ..., S. 36. Vgl. Die Symbolik ..., S. 28.
52) „Pour donner ainsi
l’idée de la totalité, la sphère doit d’ailleurs, ... être indéfinie,
comme le sont les axes qui forment la croix, et qui sont trois diamètres
rectangulaires de cette sphère; ... la sphère, étant constituée par le
rayonnement même de son centre, ne se ferme jamais.“ Le Symbolisme ...,
S. 44, Vgl. Die Symbolik ..., S. 36.
53) „Pour se réaliser
totalement, il faut que l’être échappe à cet enchaînement cyclique et
passe de la circonférence au centre, c’est-à-dire au point où l’axe
rencontre le plan représentant l’état où cet être se trouve actuellement;
... tandis qu’il y a continuité entre tous les états envisagés dans leur
parcours cyclique, ... le passage au centre implique essentiellement une
discontinuité dans le développement de l’être.“ Le Symbolisme ..., S
133-134. Vgl. Die Symbolik ..., S. 120-121.
54)
„La croix du
Christ occupe toujours la place centrale qui appartient proprement à l’„
Arbre de Vie “; et, lorsqu’elle est placée entre le soleil et la lune
comme on le voit dans la plupart des anciennes figurations, ... elle est
alors véritablement l’„ Axe du Monde“ “. Le Symbolisme ...,
S. 66.
55)Vgl. : „... que
l’on pourrait ... donner une interprétation métaphysique de la parole bien
connue de l’Évangile suivant laquelle le Verbe (ou la „Volonté du Ciel“ en
action) est (par rapport à nous) „la Voie, la Vérité et la Vie“ ... la
„Voie“ (spécifiée à l’égard de l’être envisagé) sera représentée, comme
ici, par l’axe vertical; des deux axes horizontaux, l’un représentera
alors la „Vérité“, et l’autre la „Vie“. Tandis que la „Voie“ se rapporte à
l’“Homme Universel“, auquel s’identifie le „Soi“, la „Vérité“ se rapporte
ici à l’homme intellectuel, et la „Vie“ à l’homme corporel (bien que ce
dernier terme soit aussi susceptible d’une certaine transposition); de ces
deux derniers, qui appartiennent l’un et l’autre au domaine d’un même état
particulier, c’est-à-dire à un même degré de l’existence universelle, le
premier doit ici être assimilé à l’individualité intégrale, dont le second
n’est qu’une modalité.“ Le Symbolisme ..., S. 123-124. Vgl. Die Symbolik
..., S. 111.
56)„... c’est un
principe, l’Intelligence cosmique ... ce principe peut être manifesté par
un centre spirituel établi dans le monde terrestre, par une organisation
chargée de conserver intégralement le dépôt de la tradition sacrée,
d’origine „non humaine“. “ Le Roi du Monde, a.a.O. S. 13-14; Der König der
Welt, a.a.O. S. 19.
57) „... le
centre dont il s’agit est le point fixe que toutes les traditions
s’accordent à désigner symboliquement comme le „Pôle“, puisque c’est
autour de lui que s’effectue la rotation du monde ...“ Le Roi ..., S.18
–19; Der König ..., S. 23.
58) „... la marque
d’une organisation incomplète par en haut ...“, Le Roi ..., S. 18; Der
König ..., S. 23.
59) „... lorsqu'on
trouve partout de telles concordances, n'y a-t-il pas là plus qu'un simple
indice de l'existence d'une tradition primordiale? ... D'ailleurs, il
suffit de chercher un peu, ... pour découvrir de tous côtés les marques de
cette unité doctrinale essentielle, dont la conscience a pu parfois
s'obscurcir dans l'humanité, mais qui n'a jamais entièrement disparu.“
Symboles de la Science Sacrée, a.a.O. S. 27 – 28.
60) „Il n'y a et ne
peut y avoir de véritablement traditionnel que ce qui implique un élément
d'ordre supra-humain. C'est là en effet le point essentiel, celui qui
constitue en quelque sorte la définition même de la tradition et de tout
ce qui s'y rattache.“ Le Règne de la Quantité et les Signes du Temps,
Paris 1992, S. 206.
61) „L'exotérisme,
comprenant ce qui était plus élémentaire, plus facilement compréhensible,
... s'exprime seul dans l'enseignement écrit, ... l'ésotérisme, plus
approfondi et d'un ordre plus élevé ... n'était l'objet que d'un
enseignement purement oral, ... puisqu'il ne s'agissait là que de la même
doctrine sous deux aspects différents.“ Introduction Générale ..., a.a.O.
S. 133.
62) „... et c'est la
part d'inexprimable que comporte ... toute conception vraiment
métaphysique.“ Ebd. S. 136.
63) „C'est précisément
de l'Inde ... c'est là qu'il est le moins possible d'envisager une
distinction comme celle de l'ésotérisme et de l'exotérisme, parce que la
tradition y a en effet trop d'unité... Tout ce qu'on peut y distinguer
réellement, c'est la doctrine essentielle, qui est toute métaphysique, et
ses applications ...“ Ebd. S. 139.
64) Vgl. Initiaton et
Réalisation Spirituelle, Paris 1986, S. 77-82.
65) Siehe S. 5; S. 19,
Anm. 26.
66) „... que la
nécessité du rattachement initiatique est, non pas une nécessité de
principe, mais seulement une nécessité de fait, qui ne s'en impose pas
moins rigoureusement dans l'état qui est le nôtre ... pour les hommes des
temps primordiaux, l'initiation aurait été inutile et même inconcevable.“
Initiation et Réalisation ..., S. 52.
67) „... qu’une
transmission orale est partout et toujours considérée comme une condition
nécessaire du véritable enseignement traditionnel ... et cela parce que sa
transmission, pour être réellement valable, implique la communication d’un
élément en quelque sorte „vital“ auquel les livres ne sauraient servir de
véhicule.“ Ebd. S. 59.
68) „... le Guru
humain n'est en réalité ... qu'une représentation extérieure ... du
véritable Guru intérieur, de sorte que sa nécessité n'est due qu'à ce que
l'initié, tant qu'il n'est pas parvenu à un certain degré de développement
spirituel, est encore incapable d'entrer directement en communication
consciente avec celui-ci.“ Ebd. S. 188.
69) „De Marx à Guénon:
d’une critique radicale à une critique principielle des sociétés modernes“
in : „René Guénon“, Hrsg. Pierre-Marie Sigaud, Les Dossiers H, Lausanne
1984, S. 192-202.
70) „... des
considérations de cet ordre ne valent pour nous qu’en tant qu’elles
représentent une application des principes à certaines circonstances
particulières; ... car tout ce qui existe ... même l’erreur, a
nécessairement sa raison d’être, et le désordre lui-même doit finalement
trouver sa place parmi les éléments de l’ordre universel. C’est ainsi que,
si le monde moderne, considéré en lui-même, constitue une anomalie et même
une sorte de monstruosité, il n’en est pas moins vrai que, situé dans
l’ensemble du cycle historique dont il fait partie, il correspond
exactement aux conditions d’une certaine phase de ce cycle, celle que la
tradition hindoue désigne comme la période extrême du Kali-Yuga.“ Le Règne
de la Quantité et les Signes des Temps, Paris 1992, S. 7 – 8.
71)
„... mais ne
serait-il pas imprudent de vouloir préciser davantage, et, par surcroît,
cela n’aboutirait-il pas inévitablement à ces sortes de prédictions
auxquelles la doctrine traditionnelle a, non sans de graves raisons,
opposé tant d’obstacles?“ Formes Traditionnelles ..., a.a.O.
S. 24.
72) „... que la
destruction de l’ordre du Temple ait entraîné pour l’Occident la rupture
des relations régulières avec le „Centre du Monde“.“ Symboles de la
Science sacrée ..., a.a.O. S. 95.
73) Vgl. Autorité
Spirituelle et Pouvoir Temporel, Paris 1984, S. 82.
74) Vgl. Le Règne de
la Quantité ..., a.a.O. S 167.
75) „... la
psychanalyse présente, ... une ressemblance plutôt terrifiante avec
certains „sacrements du diable“. “ Ebd. S.229.
76) Vgl. Ebd. S. 261
ff.
77) „... au point de
vue particulier de ce qui doit alors être détruit, parce que sa
manifestation est achevée et comme épuisée, cette fin est naturellement
„catastrophique“ ... mais, ... au point de vue où la manifestation, en
disparaissant comme telle, se trouve ramenée à son principe ... cette même
fin apparaît au contraire comme le „redressement“ par lequel, ainsi que
nous l’avons dit, toutes choses sont non moins soudainement rétablies dans
leur „état primordial“.“ Ebd. S. 271.
78) „Je vous remercie
à l’avance de tout ce que vous pourrez faire pour faire connaître mon
oeuvre en Allemagne.“ (Brief Guénons an Ziegler vom 26.3.1932,
unveröffentlicht, Leopold-Ziegler-Archiv, Badische Landesbibliothek,
Karlsruhe.)
79) André Préau
(1893-1976), Mitarbeiter der Études Traditionelles, mit Guénon und Ziegler
befreundet. Von ihm sind nach Mitteilung Vonessens etwa hundert Briefe an
Ziegler im Leopold-Ziegler-Archiv vorhanden.
80) Die Krisis der
Neuzeit, übersetzt von Martin Otto, Köln 1950, 1963. Der König der Welt,
übersetzt von Ursula von Mangoldt, München 1956, Freiburg i.Br. 1987.
81) „Je profite de
cette occasion pour vous redire combien je suis heureux de voir le grand
intérêt que vous prenez à mes travaux, et de constater que nous sommes
d’accord sur tant des points.“ (Brief Guénons an Ziegler vom 8. September
1934, a.a.O.)
82) Vgl. S. 1 u. S.
15, Anm. 1.
83) „... le travail
dont vous parlez, et dont l’intérêt et l’opportunité sont évidents. Cela
va certainement dans un sens concordant avec celui de mes propres
ouvrages, et je vois de plus en plus que nous sommes bien d’accord sur
toutes les choses essentielles; ...“ (Brief Guénons an Ziegler vom 4.
November 1934, a.a.O.)
84) „... j’en suis
d’autant plus heureux que cela se rencontre plus rarement ... le plus
grave ... c’est le manque de toute faculté de compréhension vraie chez nos
contemporains ...“ Ebd.
85) Überlieferung,
Leipzig 1936, S. 265.
86) Ziegler fügt in
Klammern hinzu: „[René Guénon, dem wir in der Folge noch Entscheidendes zu
danken haben werden.]“ Ebd. S. 224.
87) Ziegler nennt
Shankara „... der eigentliche Wiederhersteller der brahmanischen
Überlieferung auf dem indischen Festlande, der gewaltige Gegenspieler und
Überwinder Buddhos ...“ und beruft sich ausdrücklich auf Guénon als seinen
Gewährsmann. „Es ist damit allerdings über das wahre Alter der im Vêdânta
niedergelegten Dogmen wenig oder gar nichts ausgemacht. Vielmehr wird man
in bezug auf dieses ohne Vorbehalt unserem Gewährsmann Guénon beipflichten,
wenn dieser ... in dem unbekannt wie langen Zeitraum zwischen dem Veda,
den Upanischaden und dem Vêdânta doch nur eine einzige allenthalben mit
sich selbst übereinstimmende Grundlehre gewahrt ... Von Guénons Schriften
sind im folgenden besonders stark benützt: „L’Homme et son devenir selon
le Vêdânta“ und „Les États multiples de l’Être“.“ Ebd. S. 446-447.
88) Menschwerdung,
Olten 1948, Bd. I, S. 294.
89) Leopold Ziegler,
Briefe, München 1963, S. 426.
90)
André
Desilets, René Guénon. Index-Bibliographie, Quebec 1977,
S. 58.
91) „Je dois à Guenon
... que moi-même et le Principe de l’univers sommes un et que cette unité
essentielle peut être réalisée effectivement.“ John Levy, La Nature de
l’Homme selon le Vêdânta (französische Übersetzung), Paris 1960, zitiert
in: Jean-Pierre Laurant, Le Sens caché selon René Guénon, Lausanne 1975,
S. 255. |