Matthias  Korger

Zieglers „Lehrer“ René Guénon  –  Die Metaphysik II

Karl Hofer, Giebel, 1955

 

 

 

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René Guénon  –  Leopold Ziegler

Ziegler hat als erster im deutschen Sprachraum Guénons Werk begrüßt und vorgestellt (siehe S. 1). Im gedruckt vorliegenden Werk Guénons ist Ziegler niemals erwähnt. Franz Vonessen entdeckte im Leopold-Ziegler-Archiv der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe vier Briefe Guénons  an Ziegler und stellte dem Verfasser liebenswürdigerweise Kopien zur Verfügung.

Die Briefe stammen vom 26. März und 10. Juli 1932 und vom 8. September und 4. November 1934. Offensichtlich ging die Initiative zur Korrespondenz von Ziegler aus. In seinem Brief vom 26. März 1932 bekundet Guénon seine Freude über einen Brief Zieglers und dankt ihm im vorhinein: „... für alles, was Sie tun könnten, um mein Werk in Deutschland bekannt zu machen.“ 78) Guénon knüpft daran an, daß André Préau Ziegler mit seinem Werk in Kontakt gebracht habe. 79)

Am 10. Juli 1932 schreibt Guénon über ein offensichtlich von Ziegler geäußertes Projekt einer Übersetzung von Werken Guénons ins Deutsche und ihre Publikation in Deutschland. Nationalsozialismus, Krieg und Schwierigkeiten der ersten Nachkriegsjahre verschoben die auch nur teilweise Verwirklichung dieses Vorhabens bis 1950: in diesem Jahr erschien „Die Krisis der Neuzeit“ (La Crise du Monde moderne), 1956 „Der König der Welt“ (Le Roi du Monde). 80) 

Am 8. September 1934 dankt Guénon sehr verbindlich für das Manuskript von Zieglers Artikel über ihn und für Zieglers großes Interesse an seiner Arbeit (siehe Anm. 1) und bestätigt ihm die Übereinstimmung in vielen Punkten. 81)

Am 4. November 1934 bestätigt Guénon erfreut den Erhalt der Nummer der „Deutschen Rundschau“, die obengenannten Artikel enthält.82) Er wünscht Ziegler, dieser möge bald die Arbeit, von der er ihm geschrieben hatte,  –  offensichtlich „Überlieferung“  –  vollenden: „... eine Arbeit, deren Interesse und Zweckmäßigkeit offensichtlich sind. Sicherlich geht sie in eine mit meinen eigenen Werken übereinstimmende Richtung und ich sehe immer mehr, daß wir in allen wichtigen Angelegenheiten einer Meinung sind; ...“ 83) Guénon begrüßt dies um so mehr, als eine solche Übereinstimmung immer seltener wird. „Am schlimmsten ... ist der Mangel an jeder Fähigkeit der wahren Einsicht bei unseren Zeitgenossen.“ 84)

Zieglers spätere Stellungnahmen zu Guénon drücken eine unverändert hohe Wertschätzung aus (siehe seinen auf S. 1 zitierten Artikel anläßlich von Guénons Ableben) - in seinem Spätwerk kommt allerdings ein größerer Abstand in bezug auf ein Grundproblem zum Ausdruck.

In „Überlieferung“ führt Ziegler sieben Titel Guénons an (insgesamt waren bis zu diesem Zeitpunkt zehn Bücher Guénons erschienen), die er „... in vielerlei Hinsicht als epochal bewertet sehen möchte“ 85) und nennt Guénon: „...einen Franzosen, der vielleicht mehr als  jeder andere Zeitgenosse befugt ist, über Tradition und Traditionalismus mitzureden.“ 86) Im gleichen Werk stimmt Ziegler offensichtlich Guénons Ansicht über den Vedânta in der Auslegung Shankaras zu, 87) während später gerade diesbezüglich eine Differenz aufbrach. In „Menschwerdung“ schreibt Ziegler von den: „... Vedânta-Sûtras des Meisters Shankara und ihrer weltlos starren Metaphysik ...“, stellt ihnen die „...streng widersätzliche Auslegung des Vedânta in Gestalt der Ishvara-Theologie eines Râmânuja ...“ gegenüber und merkt kritisch an: „Selbst Guénon gewahrt die sozusagen „erbreine“ Linie der all-vedischen Überlieferung fast ausschließlich in der  métaphysique pure Shankaras...“ 88) Die letzte mir bekannte Stellungnahme zu dieser Frage erfolgte im Brief an Walter Heinrich vom 1. April 1957, in welchem Ziegler schreibt: „Kein Wort von Schelling war darum mir jetzt wieder gleich sehr aus dem Herzen gesprochen wie das von der „verrückten Unifikationstheorie“ oder ... „Identifikationsfanatismus“, bis zur Mono-Manie gesteigert. Nur weil ich hier versagte, mich selbst wahrscheinlich versagen mußte, konnte mir Otto (gemeint ist Rudolf Otto. D. Verf.) zum wohltätigen Gegenspieler Guénons werden, Ramanuja zum Gegenspieler des Shankara.“ 89)

Über die gemeinsame Nennung mit Rudolf Otto wäre Guénon (bei seiner habituellen Geringschätzung der akademischen Religionswissenschaft) vermutlich nicht erbaut gewesen, die Entgegensetzung Shankara  –  Ramanuja hätte er als Mißverständnis bezeichnet: die Sicht Shankaras schließt die Sicht Ramanujas ein wie die Gottheit (Brahma) den Gott der Manifestation (Ishwara).

Zu einem Vergleich hinsichtlich des gesamten Werkes zwischen Guénon und Ziegler bin ich wegen meiner unvollständigen Kenntnis Zieglers nicht berechtigt, ich kann nur einige Beobachtungen beisteuern: die Übereinstimmung im Grundsätzlichen, die beide immer wieder betonen, ist ohne Zweifel vorhanden und damit auch Übereinstimmung in vielen Einzelfragen.

Unterschiede sind im Selbstverständnis: Ziegler verstand sich als Deutscher und Europäer, Guénon als Orientale  –  er erhielt 1938 auf Grund seines dringenden Insistierens die ägyptische Staatsbürgerschaft. Dieser Unterschied drückte sich schon im Bildungsweg aus: Guénons weitreichender und profunder Kenntnis der indischen, islamischen (auf diesen beiden Gebieten war er, wie wir gesehen haben, für Ziegler eine Autorität), chinesischen und jüdisch-kabbalistischen Traditionen (unterstützt durch geradezu unglaubliche Sprachkenntnisse) entsprechen einige Lücken die europäische Tradition betreffend. So kommt z.B. Eckhart, den Ananda Coomaraswamay, ein angloindischer Traditionalist, als den vedantistischsten christlichen Denker bezeichnet, im Werk Guénons nur dreimal vor. 90) Der neuzeitliche Philosoph, mit dem sich Guénon am meisten beschäftigte, ist sein Mathematiker-Kollege Leibniz, dem er auch über die Rosenkreuzer eine Art von virtueller Initiation zuerkannte, von den für Ziegler bedeutenden Denkern des Deutschen Idealismus wird Hegel nur einmal, Schelling gar nicht erwähnt.

Einig waren sich Guénon und Ziegler in der außerordentlichen Wertschätzung für Jakob Böhme, den Guénon als Initiaten ohne Vermittlung durch eine initiatische Organisation bezeichnete.

Es würde weit über den Rahmen einer Einführung in die Lehre Guénons hinausgehen, über deren Wirkungsgeschichte zu referieren, ich will nur am Schluß die mir sehr charakteristisch scheinende Stellungnahme eines ehemaligen Schülers wiedergeben, der später in Indien blieb und Guénons  Auslegung des Vedânta in vielem kritisierte: „Ich danke Guénon das Wissen, daß ich und das Prinzip des Universums eins sind und daß diese wesensmäßige Einheit verwirklicht werden kann.“ 91)

Anmerkungen

1)    Leopold Ziegler, „René Guénon“ in: Deutsche Rundschau, Bd. CCXL, Juli-August-September 1934, S. 175.

2)    Leopold Ziegler, „Vorwort“ in: René Guénon, Der König der Welt (Le Roi du Monde), ins Deutsche übersetzt von Ursula von Mangoldt, Freiburg i. Br. 1987, S. 7.

3)        „René Guénon“, Hrsg. Jean-Pierre Laurant, L’Herne, Paris 1985,  S. 207 ff.

4)    René Guénon, La Métaphysique Orientale, Paris, 1993.

5)    „... Car, en vérité, la métaphysique pure, étant par essence en dehors et au delà de toutes les formes et de toutes les contingences, n'est ni orientale ni occidentale, elle est universelle“. Ebd. S. 5. 

6)    „... Parce que c'est en effet la connaissance par excellence, la seule qui soit absolument digne de ce nom, ...“ Ebd. S. 8.

7)    „... Tant qu'on ne dépasse pas la nature, c'est-à-dire le monde manifesté dans toute son extension ... on est encore dans le domaine de la physique; ce qui est métaphysique, c'est ... ce qui est au-dessus de la nature, c'est donc proprement le „surnaturel“.“ Ebd. S. 9.

8)    „Non, car définir, c'est toujours limiter, et ce dont il s’agit est, en soi, véritablement et absolument illimité, donc ne saurait se laisser enfermer dans aucune formule ni dans aucun système. ... quand Aristote envisageait la métaphysique comme la connaissance de l'être en tant qu'être, il l’identifiait à l’ontologie, c'est-à-dire qu'il prenait la partie pour le tout. Pour la métaphysique orientale, l'être pur n'est pas le premier ni le plus universel des principes, car il est déjà une détermination; il faut donc aller au delà de l'être, et c'est même là ce qui importe le plus... il ne s'agit pas d'opérer des „abstractions“ quelconques, mais de prendre une connaissance directe de la vérité telle qu'elle est. La science est la connaissance rationnelle, discursive, toujours indirecte, une connaissance par reflet; la métaphysique est la connaissance supra-rationnelle, intuitive et immédiate. Cette intuition intellectuelle pure, sans laquelle il n'y a pas de métaphysique vraie, ne doit d'ailleurs aucunement être assimilée à l'intuition dont parlent certains philosophes contemporains, car celle-ci est, au contraire, infra-rationelle. Il y a une intuition intellectuelle et une intuition sensible; l'une est au delà de la raison, mais l'autre est en déca; cette dernière ne peut saisir que le monde du changement et du devenir, c'est-à-dire la nature, ou plutôt une infime partie de la nature. Le domaine de l'intuition intellectuelle, au contraire, c'est le domaine des principes éternels et immuables, c'est le domaine métaphysique“. Ebd. S. 10-11.

9)        „... Il n’importe pas moins d’éviter toute apparence de „systématisation“, c’est-à-dire de limitation incompatible avec la nature même de la doctrine métaphysique, ...“ Les États Multiples de l’Être, Paris 1984, S. 11.

10) Vgl. Ebd. S. 13 ff., und dt. Übersetzung: Stufen des Seins, Freiburg i. Br. 1987, S. 11 ff.

11) „L’infini est ... ce qui n’a pas de limites; et, pour garder à ce terme son sens-propre, il faut en réserver rigoureusement l’emploi à la désignation de ce qui n’a absolument aucune limite, à l’exclusion de tout ce qui est seulement soustrait à certaines limitations particulières, tout en demeurant soumis à d’autres limitations en vertu de sa nature même ... cet indéfini, procédant du fini dont il n’est qu’une extension ou un développement, et étant par suite toujours réductible au fini, n’a aucune commune mesure avec le véritable Infini. ... L’Infini ... ne peut admettre aucune restriction, ce qui suppose qu’il est absolument inconditionné et indéterminé, car toute détermination ... est forcément une limitation, ...“ Les États Multiples ..., S. 13-15.

12) „... La négation d’une limite est proprement la négation d’une négation, c’est-à-dire, logiquement et même mathématiquement, une affirmation ... cette idée de l’Infini, qui est ainsi la plus affirmative de toutes, ... ne s’exprime par un terme de forme négative qu’en raison même de son indétermination absolue.“ Ebd. S. 15.

13) „Puisque l’Infini est véritablement „sans parties“, il ne saurait, ... être question non plus d’une multiplicité d’aspects existant réellement et „distinctivement“ en lui; c’est nous qui, à vrai dire, concevons l’Infini sous tel ou tel aspect, parce qu’il ne nous est pas possible de faire autrement ...“, Ebd. S. 17.

14) „... l’Être, en tant que principe de la manifestation, comprend bien en effet toutes les possibilités de manifestation, mais seulement en tant qu’elles se manifestent. En dehors de l’Être, il y a ... toutes les possibilités de non-manifestation, avec les possibilités de manifestation elles-mêmes en tant qu’elles sont à l’état non-manifesté ... Pour désigner ce qui est ainsi en dehors et au delà de l’Être, nous sommes obligé, à défaut de tout autre terme, de l’appeler Non-Être ... le Non-Être, loin d’être le „néant“, serait exactement tout le contraire, si toutefois le „ néant“ pouvait avoir un contraire, ...“ Ebd. S. 25, S. 31. Vgl. Stufen des Seins, S. 19-23.

15)   Vgl. Les États Multiples ..., S. 26 und „ Stufen des Seins “ , S. 19-20.

16) „... Une application au point de vue théologique; bien que ce dernier se maintienne ordinairement dans les limites de l’Être, certains reconnaissent que la „théologie négative“ est seule rigoureuse, c’est-à-dire qu’il n’y a que les attributs de forme négative qui conviennent véritablement à Dieu. - Cf. St. Denys l’Aréopagite, Traité de la Théologie Mystique ...“ L’Homme et son Devenir selon le Vêdânta, Paris 1986, S. 125-126, Anm. 3.

17) „L’intellect transcendent, pour saisir directement les principes universels, doit être lui-même d’ordre universel; ce n’est plus une faculté individuelle.“ La Métaphysique Orientale, a.a.O. S. 11.

18) „La raison est une faculté proprement et spécifiquement humaine; mais ce qui est au delà de la raison est véritablement „non-humain“; c'est ce qui rend possible la connaissance métaphysique, et celle-ci ... n'est pas une connaissance humaine. En d'autres termes, ce n'est pas en tant qu'homme que l'homme peut y parvenir; mais c'est en tant que cet être, qui est humain dans un de ses états, est en même temps autre chose et plus qu'un être humain.“ Ebd. S. 11.

19) „Il est presque superflu d’insister sur le peu de place qu’occupe le „moi“ individuel dans la totalité de l’être ... Parmi les états de manifestation, il en est certains, autre que l’individualité humaine, qui peuvent être également des états individuels ... tandis que d’autres sont des états non-individuels ... Quant aux états de non-manifestation, il est évident que, n’étant pas soumis à la forme, non plus qu’à aucune autre condition d’un monde quelconque d’existence manifestée, ils sont essentiellement extra-individuels; nous pouvons dire qu’ils constituent ce qu’il y a de vraiment universel en chaque être, donc ce par quoi  tout être se rattache, en tout ce qu’il est, à son principe métaphysique et transcendant.“ Les États Multiples ..., a.a.O. S. 34-35.

20) Vgl.: „...l’être humain, nous avons considéré surtout l’extension de la possibilité individuelle, qui seule constitue d’ailleurs l’état proprement humain; mais l’être qui possède cet état possède aussi, au moins virtuellement, tous les autres états, ...“ Ebd. S. 67.

21) „... Les états dont il s’agit sont incomparablement plus différents de l’état humain qu’aucun philosophe de l’Occident moderne n’a jamais pu le concevoir ... que nous devons d’ailleurs regarder comme réalisables pour l’être à partir de l’état humain, et cela même au cours de son existence corporelle et terrestre.“ Ebd. S. 78-79.

22) „... L'individu ne représente en réalité qu'une manifestation transitoire et contingente de l'être véritable; il n'est qu'un état spécial parmi une multitude indéfinie d'autres états du même être; et cet être est, en soi, absolument indépendant de toutes ses manifestations ... Telle est la distinction fondamentale du „Soi“ et du „moi“, de la personnalité et de l'individualité.“ La Métaphysique Orientale ..., a.a.O. S. 12.

23)   „Le „Soi“ est le  principe transcendant et permanent ... Le „Soi“, en tant que tel, n’est jamais individualisé ... Le „Soi“ est ainsi le principe par lequel existent, chacun dans son domaine propre, tous les états de l’être; ... mais ce „Soi“ lui-même n’est que par soi, n’ayant et ne pouvant avoir, dans l’unité totale et indivisible de sa nature intime, aucun principe qui lui soit extérieur.“ L’Homme et son Devenir ..., a.a.O. S. 31-32.

24) „... L'individualité . . . est reliée à la personnalité, au centre principiel de l'être, par cet intellect transcendant dont il vient d'être question.“ La Métaphysique Orientale ..., a.a.O. S. 12.

25) „La connaissance théorique ... n'est qu'une préparation, d'ailleurs indispensable, de la véritable connaissance.“ Ebd. S. 13.

26) „Cette affirmation de l'identification par la connaissance, c’est le principe même de la réalisation métaphysique.“ Ebd. S. 13.

27) „Ce dont il s’agit ... c'est de connaître ce qui est, et de connaître de telle façon qu'on est soi-même, réellement et effectivement, tout ce que l'on connaît.“ Ebd. S. 14.

28) „... La prise de conscience de ce qui est, d'une façon permanente et immuable, en dehors de toute succession temporelle ou autre, car tous les états de l'être, envisagés dans leur principe, sont en parfaite simultanéité dans l’éternel présent.“ Ebd. S. 15.

29) „... Le seul moyen d’obtenir la Délivrance complète et finale ... Nous devons insister particulièrement, ... sur cette réalisation de l’être par la connaissance, car elle est tout à fait étrangère aux conceptions occidentales modernes, ... il ne peut pas y avoir de métaphysique véritable pour quiconque ne comprend pas vraiment que l’être se réalise par la connaissance, et qu’il ne peut se réaliser que de cette façon.“ Les États Multiples ..., a.a.O. S. 89. Vgl. Stufen des Seins, a.a.O. S. 64.

30) „La première ... consiste dans une extension indéfinie de cette individualité, dont la modalité corporelle, la seule qui soit développée chez l'homme ordinaire, ne représente qu'une portion très minime.“ La Métaphysique Orientale ..., a.a.O. S. 17.

31) „Il possède consciemment une faculté qui est inconnue à l'homme ordinaire et que l'on peut appeler le „sens de l'éternité“.“ Ebd. S. 18.

32) „... car celui qui ne peut sortir du point de vue de la succession temporelle et envisager toutes choses en mode simultané est incapable de la moindre conception de l’ordre métaphysique.“ Ebd. S 18.

33) „Pourtant, si élevés que soient ces états par rapport à l'état humain, ... leur possession ... ne doit pas être confondu avec le but dernier de la réalisation métaphysique ... l'état absolument inconditionné, affranchi de toute limitation ... L'obtention de cet état, c'est ce que la doctrine hindoue appelle la „Délivrance“...“ Ebd. S. 19-20.

34) „... bien loin d'être une sorte d'anéantissement ... cet état final est au contraire l'absolue plénitude, la réalité suprême vis-à-vis de laquelle tout le reste n'est qu'illusion.“ Ebd. S. 20.

35) „La connaissance métaphysique, et la réalisation qu'elle implique ... sont donc possibles partout et toujours, en principe tout au moins.“ Ebd. S. 24.

36) „Il peut y avoir des conditions particulièrement défavorables, comme celles qu'offre le monde occidental moderne, si défavorables qu'un tel travail y est à peu près impossible, ...“ Ebd. S. 24.

37) „... les civilisations que nous appelons traditionnelles sont organisées de telle façon qu'on peut y rencontrer une aide efficace, qui sans doute n'est pas rigoureusement indispensable, pas plus que tout ce qui est extérieur, mais sans laquelle il est cependant bien difficile d'obtenir des résultats effectifs.“  Ebd. S. 24.

38) „Ce symbolisme ... est donc ... la langue métaphysique par excellence.“ Introduction Générale à l’Étude des Doctrines Hindoues, Paris 1987, S. 108.

39)  „D’une façon générale, la forme du langage est analytique, „discursive“ comme la raison humaine ... le symbolisme ... est essentiellement synthétique ... „intuitif“ ... ce qui le rend plus apte que le langage à servir de point d’appui à „l’intuition intellectuelle“, ... “   „Le Verbe et le Symbole“ in: Symboles de la Science Sacrée, Paris 1988, S. 16.

40) „... qui ouvre des possibilités de conception véritablement illimitées, tandis-que ... le langage aux significations plus définies et plus arrêtées, pose toujours à l’entendement des bornes plus ou moins étroits ... C'est ainsi que les vérités les plus hautes, qui ne seraient aucunement communicables ou transmissibles par tout autre moyen, le deviennent jusqu'à un certain point lorsqu'elles sont ... incorporées dans des symboles qui les dissimuleront sans doute pour beaucoup, mais qui les manifesteront dans tout leur éclat aux yeux de ceux qui savent voir.“ Ebd. S. 16.

41) Vgl. Aperçus sur l’Initiation, Paris 1986, S. 132.

42) „... la nature entière peut être prise comme un symbole de la réalité surnaturelle. ... L'inférieur peut symboliser le supérieur, mais l'inverse est impossible.“ Symboles de la Science Sacrée ... a.a.O. S. 18.

43) Vgl. Le Symbolisme de la Croix, Paris 1984, S. 25; dt. Übers.: Die Symbolik des Kreuzes, Freiburg i. Br. 1987, S. 21.

44) Vgl. Le Symbolisme ..., S. 20; Die Symbolik ..., S. 17-18.

45) Vgl. Le Symbolisme ..., S. 25-26; Die Symbolik ..., S. 21.

46) „... d’une part, le plan de l’équateur et l’axe qui, joignant les pôles, est perpendiculaire à ce plan; ce sont, d’autre part, les deux lignes joignant respectivement les deux points solsticiaux et les deux points équinoxiaux; nous avons ainsi ce qu’on peut appeler, dans le  premier cas, la croix verticale, et, dans le second, la croix horizontale. L’ensemble de ces deux croix, qui ont le même centre, forme la croix à trois dimensions, dont les branches sont orientées suivant les six directions de l’espace.“ Le Symbolisme ..., S. 30. Vgl. Die Symbolik ..., S. 24.

47) Vgl. Le Roi du Monde, Paris 1988, S. 62-63, Anm. 3; Der König der Welt, Freiburg i.Br. 1987, S. 105-106, Anm. 116; Le Symbolisme ..., S. 30; Die Symbolik ..., S. 24.

48) Vgl. Formes Traditionelles et Cycles cosmiques, Paris 1970, S. 15-24.

49) Vgl. Le Symbolisme ...  S. 20, Anm. 3; Die Symbolik ..., S. 140, Anm. 10.

50) „Clément d’Alexandrie dit que de Dieu, „Coeur de l’Univers“, partent les étendues indéfinies qui se dirigent, l’une en haut, l’autre en bas, celle-ci à droite, celle-là à gauche, l’une en avant et l’autre en arrière; dirigeant son regard vers ces six étendues comme vers un nombre toujours égal, il achève le monde; il est le commencement et la fin (l’alpha et l’ôméga); en lui s’achèvent les six phases du temps, et c’est de lui qu’elles reçoivent leur extension indéfinie; c’est là le secret du nombre 7.“ P. Vuilliaud, La Kabbale juive, t. 1er, pp. 215-216 zitiert in: Le Symbolisme ..., S. 30-31. Vgl. Die Symbolik ..., S. 24.

51) „Ce système est formé de trois axes, l’un vertical et les deux autres horizontaux, qui sont trois diamètres rectangulaires d’une sphère indéfinie, et qui ... peuvent être regardés comme orientés vers les six points cardinaux.“  Le Symbolisme ..., S. 36. Vgl. Die Symbolik ..., S. 28.

52) „Pour donner ainsi l’idée de la totalité, la sphère doit d’ailleurs, ... être indéfinie, comme le sont les axes qui forment la croix, et qui sont trois diamètres rectangulaires de cette sphère; ... la sphère, étant constituée par le rayonnement même de son centre, ne se ferme jamais.“ Le Symbolisme ..., S. 44, Vgl. Die Symbolik ..., S. 36.

53) „Pour se réaliser totalement, il faut que l’être échappe à  cet enchaînement cyclique et passe de la circonférence au centre, c’est-à-dire au point où l’axe rencontre le plan représentant l’état où cet être se trouve actuellement; ... tandis qu’il y a continuité entre tous les états envisagés dans leur parcours cyclique, ... le passage au centre implique essentiellement une discontinuité dans le développement de l’être.“ Le Symbolisme ..., S 133-134. Vgl. Die Symbolik ..., S. 120-121.

54)   „La croix du Christ occupe toujours la place centrale qui appartient proprement à l’„ Arbre de Vie “; et, lorsqu’elle est placée entre le soleil et la lune comme on le voit dans la plupart des anciennes figurations, ... elle est alors véritablement l’„ Axe du Monde“ “. Le Symbolisme ..., S. 66.

55)Vgl. : „... que l’on pourrait ... donner une interprétation métaphysique de la parole bien connue de l’Évangile suivant laquelle le Verbe (ou la „Volonté du Ciel“ en action)  est (par rapport à nous) „la Voie, la Vérité et la Vie“ ... la „Voie“ (spécifiée à l’égard de l’être envisagé) sera représentée, comme ici, par l’axe vertical; des deux axes horizontaux, l’un représentera alors la „Vérité“, et l’autre la „Vie“. Tandis que la „Voie“ se rapporte à l’“Homme Universel“, auquel s’identifie le „Soi“, la „Vérité“ se rapporte ici à l’homme intellectuel, et la „Vie“ à l’homme corporel (bien que ce dernier terme soit aussi susceptible d’une certaine transposition); de ces deux derniers, qui appartiennent l’un et l’autre au domaine d’un même état particulier, c’est-à-dire à un même degré de l’existence universelle, le premier doit ici être assimilé à l’individualité intégrale, dont le second n’est qu’une modalité.“ Le Symbolisme ..., S. 123-124. Vgl. Die Symbolik ..., S. 111.

56)„... c’est un principe, l’Intelligence cosmique ... ce principe peut être manifesté par un centre spirituel établi dans le monde terrestre, par une organisation chargée de conserver intégralement le dépôt de la tradition sacrée, d’origine „non humaine“. “ Le Roi du Monde, a.a.O. S. 13-14; Der König der Welt, a.a.O. S. 19.

57) „... le centre dont il s’agit est le point fixe que toutes les traditions s’accordent à désigner symboliquement comme le „Pôle“, puisque c’est autour de lui que s’effectue la rotation du monde ...“ Le Roi ..., S.18 –19; Der König ..., S. 23.

58) „... la marque d’une organisation incomplète par en haut ...“, Le Roi ..., S. 18; Der König ..., S. 23.

59) „... lorsqu'on trouve partout de telles concordances, n'y a-t-il pas là plus qu'un simple indice de l'existence d'une tradition primordiale? ... D'ailleurs, il suffit de chercher un peu, ... pour découvrir de tous côtés les marques de cette unité doctrinale essentielle, dont la conscience a pu parfois s'obscurcir dans l'humanité, mais qui n'a jamais entièrement disparu.“ Symboles de la Science Sacrée, a.a.O. S. 27 – 28.

60) „Il n'y a et ne peut y avoir de véritablement traditionnel que ce qui implique un élément d'ordre supra-humain. C'est là en effet le point essentiel, celui qui constitue en quelque sorte la définition même de la tradition et de tout ce qui s'y rattache.“ Le Règne de la Quantité et les Signes du Temps, Paris 1992, S. 206.

61) „L'exotérisme, comprenant ce qui était plus élémentaire, plus facilement compréhensible, ... s'exprime seul dans l'enseignement écrit, ... l'ésotérisme, plus approfondi et d'un ordre plus élevé ... n'était l'objet que d'un enseignement purement oral, ... puisqu'il ne s'agissait là que de la même doctrine sous deux aspects différents.“ Introduction Générale ..., a.a.O. S. 133.

62) „... et c'est la part d'inexprimable que comporte ... toute conception vraiment métaphysique.“ Ebd. S. 136.

63) „C'est précisément de l'Inde ... c'est là qu'il est le moins possible d'envisager une distinction comme celle de l'ésotérisme et de l'exotérisme, parce que la tradition y a en effet trop d'unité... Tout ce qu'on peut y distinguer réellement, c'est la doctrine essentielle, qui est toute métaphysique, et ses applications ...“ Ebd. S. 139.

64) Vgl. Initiaton et Réalisation Spirituelle, Paris 1986, S. 77-82.

65) Siehe S. 5; S. 19, Anm. 26.

66) „... que la nécessité du rattachement initiatique est, non pas une nécessité de principe, mais seulement une nécessité de fait, qui ne s'en impose pas moins rigoureusement dans l'état qui est le nôtre ... pour les hommes des temps primordiaux, l'initiation aurait été inutile et même inconcevable.“ Initiation et Réalisation ..., S. 52.

67) „... qu’une transmission orale est partout et toujours considérée comme une condition nécessaire du véritable enseignement traditionnel ... et cela parce que sa transmission, pour être réellement valable, implique la communication d’un élément en quelque sorte „vital“ auquel les livres ne sauraient servir de véhicule.“ Ebd. S. 59.

68) „... le Guru humain n'est en réalité ... qu'une représentation extérieure ... du véritable Guru intérieur, de sorte que sa nécessité n'est due qu'à ce que l'initié, tant qu'il n'est pas parvenu à un certain degré de développement spirituel, est encore incapable d'entrer directement en communication consciente avec celui-ci.“  Ebd. S. 188.

69) „De Marx à Guénon: d’une critique radicale à une critique principielle des sociétés modernes“ in : „René Guénon“, Hrsg. Pierre-Marie Sigaud, Les Dossiers H, Lausanne 1984, S. 192-202.

70) „... des considérations de cet ordre ne valent pour nous qu’en tant qu’elles représentent une application des principes à certaines circonstances particulières; ... car tout ce qui existe ... même l’erreur, a nécessairement sa raison d’être, et le désordre lui-même doit finalement trouver sa place parmi les éléments de l’ordre universel. C’est ainsi que, si le monde moderne, considéré en lui-même, constitue une anomalie et même une sorte de monstruosité, il n’en est pas moins vrai que, situé dans l’ensemble du cycle historique dont il fait partie, il correspond exactement aux conditions d’une certaine phase de ce cycle, celle que la tradition hindoue désigne comme la période extrême du Kali-Yuga.“ Le Règne de la Quantité et les Signes des Temps, Paris 1992, S. 7 – 8.

71)   „... mais ne serait-il pas imprudent de vouloir préciser davantage, et, par surcroît, cela n’aboutirait-il pas inévitablement à ces sortes de prédictions auxquelles la doctrine traditionnelle a, non sans de graves raisons, opposé tant d’obstacles?“ Formes Traditionnelles ..., a.a.O. S. 24. 

72) „... que la destruction de l’ordre du Temple ait entraîné pour l’Occident la rupture des relations régulières avec le „Centre du Monde“.“ Symboles de la Science sacrée ..., a.a.O. S. 95.

73) Vgl. Autorité Spirituelle et Pouvoir Temporel, Paris 1984, S. 82.

74) Vgl. Le Règne de la Quantité ..., a.a.O. S 167.

75) „... la psychanalyse présente, ... une ressemblance plutôt terrifiante avec certains „sacrements du diable“. “  Ebd. S.229.

76) Vgl. Ebd. S. 261 ff.

77) „... au point de vue particulier de ce qui doit alors être détruit, parce que sa manifestation est achevée et comme épuisée, cette fin est naturellement „catastrophique“ ... mais, ... au point de vue où  la manifestation, en disparaissant comme telle, se trouve ramenée à son principe ... cette même fin apparaît au contraire comme le „redressement“ par lequel, ainsi que nous l’avons dit, toutes choses sont non moins soudainement rétablies dans leur „état primordial“.“ Ebd. S. 271.

78) „Je vous remercie à l’avance de tout ce que vous pourrez faire pour faire connaître mon oeuvre en Allemagne.“ (Brief Guénons an Ziegler vom 26.3.1932, unveröffentlicht, Leopold-Ziegler-Archiv, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe.)

79) André Préau (1893-1976), Mitarbeiter der Études Traditionelles, mit Guénon und Ziegler befreundet. Von ihm sind nach Mitteilung Vonessens etwa hundert Briefe an Ziegler im Leopold-Ziegler-Archiv vorhanden.

80) Die Krisis der Neuzeit, übersetzt von Martin Otto, Köln 1950, 1963. Der König der Welt, übersetzt von Ursula von Mangoldt, München 1956, Freiburg i.Br. 1987.

81) „Je profite de cette occasion pour vous redire combien je suis heureux de voir le grand intérêt que vous prenez à mes travaux, et de constater que nous sommes d’accord sur tant des points.“ (Brief Guénons an Ziegler vom 8. September 1934, a.a.O.)

82) Vgl. S. 1 u. S. 15, Anm. 1.

83) „... le travail dont vous parlez, et dont l’intérêt et l’opportunité sont évidents. Cela va certainement dans un sens concordant avec celui de mes propres ouvrages, et je vois de plus en plus que nous sommes bien d’accord sur toutes les choses essentielles; ...“ (Brief Guénons an Ziegler vom 4. November 1934, a.a.O.)

84) „... j’en suis d’autant plus heureux que cela se rencontre plus rarement ... le plus grave ... c’est le manque de toute faculté de compréhension vraie chez nos contemporains ...“ Ebd.

85) Überlieferung, Leipzig 1936, S. 265.

86) Ziegler fügt in Klammern hinzu: „[René Guénon, dem wir in der Folge noch Entscheidendes zu danken haben werden.]“ Ebd. S. 224.

87) Ziegler nennt Shankara „... der eigentliche Wiederhersteller der brahmanischen Überlieferung auf dem indischen Festlande, der gewaltige Gegenspieler und Überwinder Buddhos ...“ und beruft sich ausdrücklich auf Guénon als seinen Gewährsmann. „Es ist damit allerdings über das wahre Alter der im Vêdânta niedergelegten Dogmen wenig oder gar nichts ausgemacht.  Vielmehr wird man in bezug auf dieses ohne Vorbehalt unserem Gewährsmann Guénon beipflichten, wenn dieser ... in dem unbekannt wie langen Zeitraum zwischen dem Veda, den Upanischaden und dem Vêdânta doch nur eine einzige allenthalben mit sich selbst übereinstimmende Grundlehre gewahrt ... Von Guénons Schriften sind im folgenden besonders stark benützt: „L’Homme et son devenir selon le Vêdânta“ und „Les États multiples de l’Être“.“ Ebd. S. 446-447.

88) Menschwerdung, Olten 1948, Bd. I, S. 294.

89) Leopold Ziegler, Briefe, München 1963, S. 426.

90)   André Desilets, René Guénon. Index-Bibliographie, Quebec 1977, S. 58.

91) „Je dois à Guenon ... que moi-même et le Principe de l’univers sommes un et que cette unité essentielle peut être réalisée effectivement.“ John Levy, La Nature de l’Homme selon le Vêdânta (französische Übersetzung), Paris 1960, zitiert in: Jean-Pierre Laurant, Le Sens caché selon René Guénon, Lausanne 1975, S. 255.